Biegen / Abkanten

Präzises Biegen & Abkanten für individuelle Blechteile nach Maß
CNC-Biegetechnik für höchste Genauigkeit – auch bei komplexen Kantteilen. Flexibel, schnell & maßgenau: Abkanttechnik für Prototypen und Serienfertigung

Konstruktionsrichtlinien

Biegen / Abkanten

Biegen für perfekte Baugruppen

Beim Biegen – auch Abkanten genannt – wird das zuvor per Laser zugeschnittene Blech unter kontrolliertem Druck in eine definierte Form gebracht. Dieser Fertigungsschritt ist entscheidend für die Passgenauigkeit und Stabilität Ihrer Bauteile. Mit unserem modernen CNC-Abkantmaschinenpark und einer TRUMPF-Kantbank mit 180 Tonnen Presskraft realisieren wir präzise Kantungen – selbst bei komplexen Geometrien oder engen Toleranzvorgaben.

Wir verarbeiten unterschiedlichste Blechstärken und Materialien wie Stahl, Edelstahl oder Aluminium. Durch die automatische Winkelmessung und digitale Steuerung erreichen wir eine hohe Wiederholgenauigkeit, was besonders in der Serienfertigung von Vorteil ist. Ob Einzelteil oder Baugruppenfertigung – maßhaltiges Biegen ist der Schlüssel zu montagefertigen Komponenten mit exakter Formgebung.

Abmaße
  • Max. Breite: 2980 mm
  • Max. Blechstärke Stahl: 20 mm
  • Max. Blechstärke Edelstahl: 15 mm
  • Max. Blechstärke Aluminium: 10 mm
  • Max. Gewicht: 300 kg

Je nach Materiallegierung können nur bestimmte Abmaße möglich sein.
Unser System analysiert die hochgeladene Datei und ermittelt abhängig von Material und Blechdicke die optimalen Werkzeugpaarungen. Bitte beachten Sie, dass die Radien fertigungsbedingt von der Vorgabe abweichen können. Konstruktiv sollte der Biegeradius (innen) immer gleich der Blechdicke sein.
Werkstoff Mindestbiegeradius
Stahl 1,0…3 × Blechstärke
Aluminium 0,8…1 × Blechstärke
Edelstahl 1,0…3 × Blechstärke
Diese Tabelle dient der Veranschaulichung und stellt nur einen groben Richtwert dar.
Befinden sich Bohrungen oder Aussparungen zu nah an einer Biegekante können sich diese beim Biegen verziehen. Hier müssen Sie darauf achten, genügend Abstand einzuhalten.

Der Mindestlochabstand zur Biegung ist identisch mit der Mindestschenkellänge (s.o.). Bei Biegeradien größer der Materialstärke sollten Sie entsprechend mehr Abstand einplanen. Das x-Maß aus der Skizze bei der Mindestschenkellänge ist hier der Abstand bis zur Kontur.

Wenn Löcher oder Konturen konstruktionsbedingt nahe an der Biegekante liegen müssen, können Sie auch Entlastungsschnitte einkonstruieren (s. nachfolgenden Abschnitt). Auf Wunsch können Sie dies bei der Bestellung schon als Option auswählen. Für konstruktionsbedingten Verzug der Biegeteile können wir keine Verantwortung übernehmen.
Biegung 90° Biegung < 90°
Blechdicke Schenkellänge (x) Blechdicke Schenkellänge (x)
0,5 mm5 mm0,5 mm8 mm
0,8 mm6 mm0,8 mm10 mm
1 mm6 mm1 mm10 mm
1,5 mm8 mm1,5 mm10,5 mm
2 mm9,5 mm2 mm13 mm
2,5 mm12 mm2,5 mm15,5 mm
3 mm12,5 mm3 mm22 mm
4 mm18 mm4 mm22,5 mm
5 mm23 mm5 mm23 mm
6 mm30 mm6 mm30 mm
8 mm43 mm8 mm43 mm
10 mm60 mm10 mm60 mm
12 mm75 mm12 mm75 mm
15 mm75 mm15 mm75 mm
Befinden sich Bohrungen oder Aussparungen zu nah an einer Biegekante können sich diese beim Biegen verziehen. Hier müssen Sie darauf achten, genügend Abstand einzuhalten.

Der Mindestlochabstand zur Biegung ist identisch mit der Mindestschenkellänge (s.o.). Bei Biegeradien größer der Materialstärke sollten Sie entsprechend mehr Abstand einplanen. Das x-Maß aus der Skizze bei der Mindestschenkellänge ist hier der Abstand bis zur Kontur.

Wenn Löcher oder Konturen konstruktionsbedingt nahe an der Biegekante liegen müssen, können Sie auch Entlastungsschnitte einkonstruieren (s. nachfolgenden Abschnitt). Auf Wunsch können Sie dies bei der Bestellung schon als Option auswählen. Für konstruktionsbedingten Verzug der Biegeteile können wir keine Verantwortung übernehmen.
Kann der Mindestlochabstand konstruktionsbedingt nicht eingehalten werden, können Entlastungsschnitte gesetzt werden. Diese verhindern, dass sich Bohrungen oder Aussparungen nahe der Biegezone verziehen. Bei der Konstruktion von Entlastungsschnitten sind folgende Punkte zu beachten: Es muss sich noch genügend Material in der Biegezone befinden, so dass die Stabilität des Bauteils sichergestellt ist Scharfkantige Aussparungen, wie beispielsweise Rechtecke, sind oft ein Auslöser von Rissen, da das Material in den Ecken geschwächt wird. Die ideale Form für das Freischneiden der Biegezone ist eine rechteckige Aussparung mit runden Ecken.
Sollte das Bauteil spitz zulaufende Biegungen beinhalten, gelten hier die gleichen Regeln wie bei der Mindestschenkellänge. Ab einem bestimmten Punkt wird die Mindestschenkellänge durch die spitz zulaufende Biegung unterschritten und das Material liegt nicht mehr vollständig auf dem Unterwerkzeug (Matrize) auf. Dadurch kann sich dieser Bereich beim Biegevorgang verziehen bzw. wird nicht vollständig mit umgebogen.
Bereiche der Biegeschenkel, welche nicht auf dem Unterwerkzeug aufliegen, werden nicht vollständig umgebogen.

Um dies zu verhindern haben Sie 3 Möglichkeiten.

die Biegung im kritischen Bereich entfernen

die Biegung im kritischen Bereich auf die Mindestschenkellänge erhöhen

die Biegung einschlitzen sodass der kritische Bereich nicht mitgebogen werden muss.
Da auch Laserschnitte eine minimale Breite besitzen, ist es erforderlich, dass diese korrekt in Ihrer CAD-Datei dargestellt sind (s. „Mindestmaße für Laserschnitt“). Wir möchten Sie bitten sicherzustellen, dass die Laserlinien als Biegefreistich ausgeführt werden. Ohne etwas Abstand zwischen den Biegezonen kann das Material entlang des Schnitts weiter einreißen. Mit etwas Abstand zwischen den Biegezonen entsteht keine Kerbwirkung, und Ihr Teil kann korrekt gebogen werden. Wir empfehlen eine Schlitzbreite von mindestens 1mm mit verrundeten Ecken.
Bei der Fertigung von Biegeteilen kommt es gelegentlich zu Kantabdrücken an der Oberfläche. Beim Kanten können kleine Kratzer sowie Rillen und Vertiefungen durch Stempel und Matrize entstehen. Diese ist materialabhängig und kein Reklamationsgrund. Wir empfehlen Ihnen daher, Sichtteile oder empfindlichen Oberflächenteile mit Folie zu bestellen.